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Graveln gegen Rechts 2024

Graveln gegen Rechts 2024

Was haben wir gemacht?

Graveln mit Politikinfos als Kombination von Infos aus der Region und eine Tour durch Thüringen. Station gab es im Gewölbekeller Sonneberg, im NaturFreundehaus Thüringer Wald und beim Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra.

Vor Ort gab es eindrucksvolle Informationen wie es zugeht in Thüringen, wie erfolgreich die Strategie der Rechtsextremisten aufgeht und wie es den Menschen vor Ort damit geht.

Start in der Stadt mit dem ersten AFD Landrat

Wir fuhren zu fünft mit der Bahn von Nürnberg nach Sonneberg, in Coburg stieg der sechste zu. In Sonneberg stand schon unser erstes Date an:

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»Nach dem Feine Sahne Fischfilet-Konzert sind viele Gäste weggeblieben, und dass hier Menschen mit Naziparolen auf dem T Shirt rumlaufen ist leider normal«, so Marcel vom Verein »Make some Noise« und Betreiber des Clubs »Gewölbekeller« in Sonneberg. Er hat uns ganz zu Beginn der Tour einen ersten Einblick in die aktuelle Lage gegeben.

Im Anschluss an das sehr informative Gespräch ging es für uns auf die Räder, ab in den Thüringer Wald und hoch zum Rennsteig, dem wir ein Stück folgten, bevor wir bei Masserberg nach Gießübel abbogen, zum NaturFreundehaus Thüringer Wald, wo wir unser Lager auf der Wiese aufschlugen, zwei Nachzügler:innen das Oktett komplettierten und wir uns dann erstmal um unser leibliches Wohl kümmerten (mit freundlicher Unterstützung der NaturFreunde Thüringen).

Bei NaturFreunden zu Gast

»Wann kommt ihr denn zum Feuer!?« – so die klare Aufforderung, dann endlich mal in großer Runde zum Quatschen zu kommen. Das war dann länger Programm bis tief in die Nacht, und es war ein richtig guter Austausch zur aktuellen Situation.

Wir haben am NaturFreundehaus Thüringer Wald übernachtet und wurden sehr gastfreundlich empfangen! Schön wars! Und da der Samstag zuerst sehr regnerisch war, blieb auch am Vormittag noch etwas Zeit für den Austausch (und das Einpacken der nassen Sachen), bevor wir pünktlich mit Regenende ziemlich direkt den offiziellen Radrouten nach Themar folgten, wo wir um 13 Uhr erwartet wurden.


In Themar sprachen wir mit dem Bündnis für Demokratie

»Bei der Dorfkirmes habe ich erst mal gesehen, wer alles Tommy Frenck die Hand gibt«, so eine Bündnisaktivistin. »Das war erschreckend, wer und wie viele das sind!« Solche Aussagen machen klar, wie weit anerkannte Rechtsextreme in die Gesellschaft eingedrungen sind. Darüber hinaus haben wir in Themar die Stolpersteine besichtigt – mit der Brücke in die Gegenwart: 300 Kreuze, welche für die nach der Wiedervereinigung durch Nazis getöteten Opfer stehen, stehen in der evangelischen Kirche Themar. Diese Kreuze wurden vom Bündnis bei den Rechtsrock-Konzerten vor Ort aufgestellt.

Poetry Slam am Abend: das Bündnis gibt Raum für Kultur

Die Halle der Alten Orthopädie Themar füllte sich gegen 18 Uhr, und es rauschten sprachgewandte Poetry-Slammer:innen aus Thüringen (und Sachsen-Anhalt) an. Mit großer Textvirtuosität erzählten sie ihre Storys – und positionierten sich eindeutig für Demokratie und gegen rechts. Toll.

Den an diesem Tag etwas überschaubaren Radanteil (ca. 30 Km) pimpten wir am Abend noch mit der Fahrt zu unserem Nachtlager ins Nachbardorf Beinerstadt mit 160 Höhenmetern (12% Steigung) auf etwa 3,5 Km Strecke.


Doch, doch: Wir sind auch Rad gefahren!

Natürlich sind wir auch Rad gefahren! Nicht übertrieben sportlich, aber mit tollen Landschaftseindrücken, vor allem am Sonntag dann: Wir umrundeten die Gleichberge nördlich und folgten der Rodach von der Quelle über Bad Rodach bis zur Gedenkstätte Billmuthausen, einem zu DDR-Zeiten abgesiedelten Ort (»Operation Ungeziefer«) bei Bad Colberg. Vor Ummerstadt ging es auf die letzte Etappe inkl. einem Stück Kolonnenweg zum bewirteten NaturFreundehaus an den Hoffmansteichen bei Weitramsdorf, wo die letzte Einkehr vor Coburg stattfand.

Insgesamt stand die Tour mehr im Zeichen von Austausch und Gespräch mit den Akteur:innen vor Ort (und natürlich untereinander), weniger im Versuch, neue Leistungsrekorde im Graveln aufzustellen.

Wer war mit dabei?

Karlsruhe, Landkreis Coburg, Dortmund und Nürnberg waren die Städte, aus denen die Teilnehmer*innen kamen. An- und Abreise erfolgten mit dem Zug von/nach Nürnberg (mit dem Rad: Sonneberg Start, Coburg Ziel).

Und jetzt?

Beeindruckend, was die Bewegungen dort machen. Dabei war danach klar: Wir wollen lauter werden, die Projekte in Thüringen aktiv unterstützten und weiter machen. Sei es bei der »Gruppe gegen Rechts« der NaturFreunde, beim #GgR2025 oder durch die Unterstützung der aktiven Antifaschist:innen in Thüringen.

Alerta Alerta Antifaschista!

Berg Frei!


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